Tourenübersicht SAC - Weissenstein

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Alpine Kletterwoche in der Schweiz

Da sich nur 2 Teilnehmer angemeldet haben, wurde der Bergführer zuhause gelassen. Die Tour wäre sonst unzahlbar geworden.

Andere Touren werden manchmal aufgrund der Bedingungen verkürzt. Wir haben gleich noch einen Tag angehängt.

Tourenleiter: Thomas Jäggi

Teilnehmer: Montag bis Sonntag: Thomas Herrmann, Esteban Gomez. Montag bis Donnerstag Sanjiv Adihetty

Durchgeführtes Programm:

Montag: Planlose Reise ins Tessin. Nur dort ist das Wetter gut. Wo wir die ersten zwei Nächte schlafen wissen wir noch nicht. Die Reservation in der Sidelenhütte haben wir auf Mittwoch bis Samstag verschoben. In der Raststätte Gotthard Süd studieren wir die Führer. Wir beschliessen am Montag im Valle di Gorduno etwas Granitplatten klettern zu gehen. Zum Schlafen verschieben wir in die Cap. Pairolo östlich von Lugano.

Dienstag: Heute ist klettern im Dolomit der Denti della Vecchia angesagt. Das Wetter ist aufgrund des Nordföns schön aber etwas windig. Leider gibt es in der Cap. Pairolo für die folgenden Nacht keinen Platz mehr. Wir suchen im Internet nach 'B&B in der Nähe'. Es wird uns ein 3-Sterne Hotel in 7.5km Entfernung für 154 Fr. für 4 Erwachsene vorgeschlagen. Klar da greifen wir zu. Das 7.5 km die Luftlinie sind haben wir nicht von Anfang an gecheckt. Das Hotel Concordia befindet sich am östlichen Ende des Lago di Lugano in Porlezza Italien. Im Abendverkehr herrschte etwas Stau. Das Hotel war aber ganz in Ordnung.

Mittwoch: Wir gehen nach Ponte Brolla wieder etwas Granit-Platten klettern. Um 15:00 Uhr machen wir uns auf den Weg zum Sidelenbach von wo wir zur Sidelenhütte hoch laufen. Wir kommen etwas verspätet zum Znacht. Bei der Sidelenhütte liegen etwa 15 cm Neuschnee. Wir studieren das Wetter für die folgenden Tage. Es sieht nicht so toll aus. Aber der Sonntag sieht ganz toll aus. Deshalb kommen wir auf die Idee wir könnten noch einen Tag in den Engelhörner anhängen. Ich habe noch eine Tour über die Mittelgruppe eingegeben, da dazu gutes Wetter nötig ist, warum sollten wir diese Tour nicht gleich vorverschieben, es haben sich nämlich die gleichen Teilnehmer angemeldet. Wir reservieren also die Engelhornhütte von Samstag auf Sonntag.

Donnerstag: Wo soll man klettern wenn Schnee liegt. Wir denken erst mal an den Schildkrötengrat. Doch schon der Zustieg durch ein riesen Trümmerfeld aus Granitblöcken erweist sich als schwierig und nicht ganz harmlos. Irgendwann beschliessen wir Richtung Kleines Kamel abzubiegen. Thomas Herrman versucht es von unten zu beklettern. Nach zwei Haken gibt er auf. Es liegt zuviel rutschiger Schnee in der Route. Wir umlaufen das Kleine Kamel und gehen auf den Grat dahinter. Dort treffen wir die Spur eines grossen Tiers. Was es genau ist wissen wir nicht, könnte ein Wolf oder ein Bär sein. Sanjiv will heute um 16:00  Uhr auf den Bus. Deshalb beschliessen wir frühzeitig umzukehren und halt noch ein Stück Kuchen zu essen. Als wir bei der Hütte ankommen, kommt ein Heli geflogen. Ein Flughelfer wird ausgeladen. Unsere Gastgeber bitten uns doch gleich mitzuhelfen, beim be- und entladen der Netze. Dies ist Eindeutig das Highlight des Tages. Der Heli versorgt die Hütte in etwa 6 Rotationen vom Furkapass aus. Wir helfen auch noch das ganze Material in den Vorratsräumen zu verstauen.

Freitag: Erst wollten wir den Hannibal besteigen deshalb frühstücken wir erst um 7:30 Uhr. Doch plötzlich schlage ich vor wir könnten doch versuchen den SSE-Sporn des Galengrat zu besteigen. Ohne Druck, einfach mal Schauen wie wir bei diesen Verhältnissen vorankommen. Es kann sein, dass wir auch heute ein weiters mal scheitern und am Ende wieder nichts gescheites gemacht haben, aber damit können wir leben. Denn den Hannibal können wir auch noch am Samstag klettern bevor wir in die Engelhornhütte verschieben. Draussen ist es neblig und wir laufen zuerst auf der falschen Seite des Hannibal-Turms nach oben, bis wir den Turm plöötzlich im Nebel sehen. Wir korrigieren unsere Route entsprechend und finden den Einstieg zum SSE-Sporn. Die Kletterei ist reiner Genuss. Es hat zwar auch heute hier noch teilweise viel Schnee drin, aber es lässt sich gut klettern. Um 14:00 Uhr sind wir auf dem Galengrat. Das ist genau die Zeit, die ich mir als Umkehrzeit in den Kopf gesetzt habe. Die Aussicht in die Berneralpen ist super. Vom Gipfel des Galenstocks wäre sie nicht besser gewesen. Südlich des Grats liegt weiterhin mehr Nebel. Wir gehen runter zur Abseilpiste und über diese wieder zurück zur Hütte. Allein wegen dieser Tour hat sich die ganze Woche gelohnt. Wir sind begeistert!

Samstag: Heute ist der passende Tag für den Hannibal. Konquest of Paradies. Nachdem wir wieder unten sind verschieben wir uns in die Engelhornhütte.

Sonntag: So stabil wie es Anfangs der Woche aussah ist das Wetter nicht mehr angesagt. Ab 14:00 Uhr soll es schon Gewitter geben. Wir klettern deshalb nur die NW-Flanke des Rosenlouwi Stocks. Für die Teilnehmer welche beide noch nie in den Engelhörner waren, war auch diese Tour ein Highlight. Die wilde Bergwelt hier ist einfach faszinierend und schreit nach mehr. Wir kommen trocken um etwa 14:00 Uhr zum Auto. Als wir wieder auf der Strasse sind, die von Rosenlouwi runter nach Meiringen führt gibt es die ersten Tropfen.

Fazit: Dank unserer kleinen Gruppe konnten wir dem schlechten Wetter ganz gut ausweichen. Der Wechsel von den heissen Platten von Ponte Brolla in die verschneite Sidelenhütte war etwas krass. Alles in allem war die Woche definitiv ein Erfolg. Falls ich wieder so was eingebe, werde ich wohl von Anfang an die Woche erst ab 4 Teilnehmern mit Bergführer eingeben und darunter ohne. Damit ist der Bergführer im Budget aber bei wenig Anmeldungen kann man Ihn auch zuhause lassen.